Folge 67: Durch optimale Tierhaltung die Tiergesundheit fördern
Tiergerechten Haltungsbedingungen kommt eine Schlüsselrolle für Tiergesundheit, Tierwohl und Leistungsfähigkeit zu. Mit guter Tierbeobachtung und einer Optimierung des Haltungssystems und des Managements können wichtige Schritte in der Gesundheitsförderung gesetzt werden.
Bei den Haupterkrankungen in der Milchviehhaltung – Mastitiden, Fruchtbarkeitsstörungen, Lahmheiten und Stoffwechselerkrankungen – handelt es sich um sogenannte „Faktorenerkrankungen“. Neben den jeweiligen Krankheitserregern nehmen Stallbau, Tierbetreuung und Management entscheidenden Einfluss auf das Krankheitsgeschehen.
Dabei müssen sich die Funktionsbereiche im Stallsystem an den natürlichen Verhaltensweisen der Tiere orientieren. Die Liegebox stellt das zentrale Element im Liegeboxenlaufstall dar. Um ihre Funktion richtig erfüllen zu können, muss sie einigen grundlegenden Anforderungen genügen. Neben einer komfortablen Boxenlänge und –breite ist bei der Gestaltung von Liegeboxen die Lage der Steuerelemente aber auch die Wahl des richtigen Liegeboxenbodens von großer Bedeutung. Rinder benötigen Tränken mit einer ausreichend großen, freien Wasseroberfläche und ausreichend schnellem Wassernachlauf. Weidehaltung wirkt sich bei optimaler Weideführung positiv auf die Tiergesundheit aus und stärkt die Widerstandskräfte der Tiere.
Richtige Stallgestaltung und umsichtige Tierbetreuung haben ein enormes Potential für Tierwohl und Tiergesundheit. Um dieses Potenzial voll ausschöpfen zu können, muss man die wesentlichen Stellschrauben kennen und Maßnahmen gezielt setzen. Zur Ermittlung des Tierwohl-Potenzials wurden an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein Online-Tool entwickelt – der FarmLife-Welfare-Index. Unter www.farmlife.at kann jede Bäuerin und jeder Bauer ihr/sein Rinderhaltungssystem beurteilen und Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten erkennen.
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